Montageachse der Rücklaufsperre bei Klassik Skiroller für Skilangläufer

Um den Abdruck vom Skilanglauf auch im Sommer zu simulieren, empfielt es sich die Rücklaufsperre der Skiroller zu versetzen.

Skirollern in der KlassiktechnikKlassik-Skiroller sind serienmäßig mit einer Rücklaufsperre ausgestattet. Diese verhindert ein Wegrutschen der Skiroller in der Abdruckphase und ermöglicht ein Druckpunktfassen. Mit Hilfe dieses Widerstandes kann der Rollski-Läufer auf dem Untergrund eine hohe Haftkraft erzeugen und somit die Abdruckkraft aus der Waden- und Oberschenkelmuskulatur für den Vortrieb nutzen.

Standardmäßig werden die Klassik-Skiroller meist mit einer Rücklaufsperre an der Hinterachse ausgestattet. Gegen die Rücklaufsperre am Hinterrad ist auch nichts einzuwenden, ermöglicht diese einen explosiven und punktuellen Abdruck. Gerade an steilen Anstiegen oder bei Nässe führt diese Ausstattungsform der Skiroller zu einem hervorragenden Fahrgefühl.

Problematisch gestaltet sich dann aber der Wechsel auf Langlauf-Ski. Hier hat man selten (außer ab und an bei Schuppen-Ski) einen derartigen punktuellen Abdruck. Hinzu kommt, dass man seine klassische Lauftechnik durch die hintere Montage der Rücklaufsperre am Skiroller etwas „versaut“. Grund dafür ist der starke und feste Abdruck. Egal ob man den Skiroller punktuell (mittig) belastet oder den Körperschwerpunkt bspw. zu weit nach vorn führt. Überträgt man die zu weite Körpervorlage auf den Langlauf-Ski, so wird der Ski nicht mehr punktuell belastet. Dadurch wird die Gewichtskraft nicht komplett auf die Wachsfläche der Ski übertragen, man biegt den Ski folglich nicht komplett durch und die Wachsfläche verzahnt sich nicht vollständig mit dem Schnee. Kurz gesagt – man rutscht nach hinten weg und findet im schlimmsten Fall keinen Abdruck. Eine längere Wachszone oder die Verwendung von weicheren Wachsen ist die Folge im Winter. Dadurch gleitet der Ski dann auch wesentlich schlechter auf Schnee. Jeder Wettkampfläufer kann erahnen, dass das viele mühselige Training im Sommer auf Skiroller dadurch weniger erfolgsversprechend ist. Erst recht, wenn der unsportlichere Kollege auf der Feierabendrunde am Berg plötzlich aus dem Sichtfeld verschwindet – nach vorn wohl gemerkt!

Abhilfe schafft die Montage der Rücklaufsperre auf die Vorderachse der Skiroller. Zum Einen wird dadurch zwangsläufig auch auch der Skiroller punktueller belastet, um guten Abdruck zu finden. Besonders am Berg ist man gezwungen (ähnlich zum Skilanglauf) den Unterschenkel leicht zu überstrecken, um den besten Druckpunkt zu finden. Zum Anderen kann man den Schritt im Diagonallauf oder beim Doppelstock mit Zwischenschritt viel länger ziehen, da das Skiroller-Vorderrad einen längeren Bodenkontakt hat als das Hinterrad.

In der Summe ergeben sich für Skilangläufer beste Trainingsmöglichkeiten für die klassische Technik auf Skiroller, wenn die Rücklaufsperre auf die Vorderachse montiert wird – auch wenn anfangs der Abdruck etwas schwerer fällt. Erst recht für Marathonläufer, die kaum über die langen Distanzen mit einem hochexplosiven Beinabdruck laufen werden.

Hier noch ein Video zur Rücklaufsperre an der Vorderachse beim Klassik-Skiroller Elpex Wasa 610:

Elpex F1 Pro 2014 im Test

 

In der Saison 2014 hat Elpex den bekannten F1 Pro Skate-Skiroller neu überarbeitet. Nur der Rahmen ist in der Konstruktion geblieben. Wir haben den neuen Elpex F1 pro getestet – hier der Bericht und ein Video dazu.

Elpex F1 pro

Der Elpex F1 Pro

Der Elpex F1 Pro ist seit einigen Jahren auch in Deutschland bekannt. Der aus Schweden stammende Skate-Skiroller ist das Sommertrainingsgerät vieler Athleten aus Skandinavien. Der etwas kürzere Radstand von 580mm macht den Elpex F1 Pro sehr agil aber dennoch spurtreu. Geblieben ist auch die Aluminiumkonstruktion mit abgesenktem Schwerpunkt, die den Elpex F1 Pro sehr gut und stabil handeln lässt – auch bei höheren Geschwindigkeiten. Bewährtes sollte man eben nicht ändern – das haben auch die Schweden verstanden.

Geändert hat sich unter anderem das Design. Der Elpex F1 Pro präsentiert sich jetzt in einem frischen Weiß. Nach dem etwas tristen grau wirkt der Skate-Skiroller nun auch optisch sehr sportlich. Ein kleiner Schwachpunkt war beim Vorgänger der Spritzschutz, der nicht gerade viel Nässe abgewehrt hat. Am Elpex F1 Pro 2014 sind breitere und stabilere Spritzschützer verbaut, die nun auch bei Fahrten in der Nässe für ausreichend trockene Füße sorgen.

Elpex F1 Pro im Eintakter

Elpex F1 Pro im Eintakter

Als Schmankerl erweisen sich am neuen Elpex F1 Pro die Räder. Diese bestehen aus einem sehr weichen Polyurethan, das eher an Gummiräder erinnert. Die Geschwindigkeit der Skate-Skiroller liegt nun im unteren mittleren Bereich. Man kann es mit Fahrten auf Langlaufski im Winter bei Pulverschnee um die -5°C vergleichen – also mittlere Geschwindigkeiten im Winter. Die Räder des Elpex F1 Pro sind also vom Speed her recht gut gelungen. Euphorisch macht die Abnutzung im positiven Sinne – auch nach 80km ist noch die Naht am Reifen zu sehen. Und das bei Laufeinheiten mit 20°C und vielen Passagen zum Abbremsen. Einen Langzeittest mit den Reifen konnten wir nicht durchführen aber mit dem neuen Elpex F1 Pro knackt man locker die 3.000km, ohne die Reifen zu tauschen. Durch die weiche Mischung des PU der Reifen sind auch die Nässeeigenschaften besser als bei Gummibereifung. Auch die Lager sind gewohnt hochwertig und mit einem doppelten Spritzschutz versehen.

Unser Fazit: Anfangs läuft der Elpex F1 Pro mit den neuen PU-Reifen noch etwas schwer aber nach einer gewissen Einlaufzeit werden Geschwindigkeiten wie im Winter auf Langlaufski erzeugt. Durch den abgesenkten Holm ist der Elpex F1 Pro für Einsteiger und (Ski-)Wettkampfläufer das passende Trainingsgerät. Unsere Empfehlung bei Salomonschuhen ist die einfachere Profilbindung statt der teuren Pilot, da der Elpex F1 Pro durch den Flexor wesentlich besser am Fuß liegt.

Bezugsmöglichkeiten zum Elpex F1 Pro finden Sie beim Profi für Skiroller – nordicx.com.

 

Datenblatt zum Elpex F1 Pro:

  • Radstand 580mm
  • Holm gebogen aus Aluminium
  • Serienmäßig mit Kunststoff-Spritzschutz
  • Bereifung aus sehr weichem Polyurethan, 100mm x 24mm medium Geschwindigkeit
  • Gewicht: ca. 1,95kg
  • Farbe: weiß
  • Hergestellt in Schweden

 

Hier noch das Video zum Test mit dem Elpex F1 Pro

 

Bergläufe mit Skiroller

Das Sommertraining bietet vielfältige Möglichkeiten, um auf den Winter zu trainieren oder seine Leistungsfähigkeit zu optimieren. Dieser Beitrag stellt das Berglauftraining etwas näher vor.

Vorab sei gesagt, dass Rollski-Fans aus dem Flachland nicht unbedingt auf Skiroller-Bergläufe verzichten müssen. Auch kleine Hügel geben die Möglichkeit am Berg zu trainieren. Hier kann man mit Intervallen auch sehr intensiv trainieren – wenn auch zeitlich etwas kürzer. Für Sportler, die keine steilen und langen Anstiege vor ihrer Haustür finden, empfehlen sich Skiroller mit Speedreducern. Diese machen auch aus einem kleinen Berg ein ordentliches Hindernis mit hohem (Roll-)Widerstand.

Mit dem Berglauftraining können verschiedene Ziele verfolgt werden. Vorrangig dient es der Kraftausdauerausbildung. So können leichte Anstiege in der Klassikechnik, je nach konditionellen Fähigkeiten und Voraussetzungen, im Doppelstock oder Doppelstock mit Zwischenschritt gelaufen werden. Beim reinen Doppelstocktraining wird gezielt auf den Ausbau der Kraftausdauer in den oberen Extremitäten (Armen) sowie der Rücken- und Oberkörpermuskulatur hin trainiert. Auch die Haltearbeit der Beinmuskulatur wird unterstützt. Durch das Doppelstockschubtraining mit Zwischenschritt werden die unteren Extremitäten sowie die Gesäß- und untere Rückenmuskulatur zusätzlich trainiert. Auch die Energiebereitstellung wird optimiert. Steilere Anstiege werden in der Klassiktechnik dann meist im Diagonalschritt gelaufen, da die enorme Steigung und der hohe Widerstand die Lauftechnik im Doppelstock eher verschlechtert.

Generell können Bergläufe auf Skiroller in der Klassik- oder Skatingtechnik gleichermaßen trainiert werden.

DSC06860

Bergläufe mit Skiroller

Für Bergläufe empfiehlt es sich einen langen Anstieg zu wählen. Sportler aus den Mittelgebirgen oder aus dem Alpenraum finden eine große Auswahlmöglichkeit. Die Anstiege sollten auch vom Gefälle passend sein. Anfänger werden schnell mit steilen Anstiegen überfordert. Wer einen passenden Berg gefunden hat, der sollte sich auch über die Abfahrt Gedanken machen. Mit Skiroller einen steilen Berg hinab zu fahren, ist keine gute Entscheidung, da Bremsen meist fehlen. Manchmal gibt es die Möglichkeit ein steiles Stück des Berges mit den Skirollern hinauf zu fahren und eine leichte Abfahrt danach zu wählen. Oft bleibt aber nur die Rückfahrt mit Bus oder einem PKW-Fahrer. Wer nur kurze Anstiege zur Verfügung hat, der wird häufiger während einer Trainingseinheit wieder zum Startpunkt des Berges zurück kehren müssen.

Vor dem Berglauftraining auf Skiroller ist es notwendig sich ordentlich warm zu laufen. Einige Berge beginnen eher flach und bieten so eine Möglichkeit um auf Temperatur zu kommen. Fehlt der leichte Anstieg zu Beginn, so empfiehlt sich erst einmal eine Flachstrecke.

Je nach dem, welches Trainingsziel man verfolgt, so kann man Bergläufe als Intervalltraining nutzen (mehrere Anstiege mit kurzen Pausen bspw. für die Rückfahrt) oder in der Dauermethode bewältigen (ein langer Anstieg). Da Bergläufe auf Skiroller besonders hart und anstrengend sind muss man zwingend seine individuelle Geschwindigkeit finden, um nicht zu schnell zu übersäuern. Bergläufe auf Skiroller dienen auch ab und an der Ausbildung der Wettkampfhärte. Durch eine gezielt hohe Geschwindigkeit setzt eine starke Übersäuerung der Muskulatur ein (starke Laktatbildung). So können Laktatwerte in der Spitze um die 20 mmol durchaus erreicht werden.

Bergläufe richtig ausgeführt (das heißt mit einer sauberen Lauftechnik) eignen sich nicht als Grundlagenausdauertraining (GA1 / SB), eher als GA2 bzw. EB / EB-K Training. Durch die andauernd und stetig intensive Belastung stellen Bergläufe eine sehr hochwertige Trainingsform dar.

Zu guter Letzt empfehlen sich für Bergläufe verkehrsarme Wege. Wer auf viel befahrenen Straßen skirollert, der gefährdet nicht nur sich selbst sondern auch andere. Letztendlich sollte nach einem harten und guten Training auch die Couch warten – und nicht das Krankenhaus.