Der Skiroller als semispezifisches Trainingsmittel in der Jahresplanung der Sportart Skilanglauf

Um die Eingliederung des semispezifischen Trainingsmittels Skiroller in die Jahresplanung der Sportart Skilanglauf näher zu beschreiben, muss zunächst näher auf den Begriff der Periodisierung eingegangen werden. Unter Periodisierung ist die Einteilung des Trainingsjahres in Perioden zu verstehen.Diese zielt auf die Herausbildung der sportlichen Leistung ab. Im Skilanglauf wird in der Regel eine Einfachperiodisierung gewählt, in der die sportliche Leistung ihr Maximum zu einem gegebenen Jahreshöhepunkt (z.B. Olympische Spiele, Nordische Skiweltmeisterschaft, Tour de Ski) des jeweiligen Trainings- und Wettkampfjahr erreichen soll. Das Trainingsjahr wird gegliedert in drei Vorbereitungsperioden, eine Wettkampfperiode und eine Übergangsperiode (Tabelle 1).
Tabelle  1 Periodisierung im Skilanglauf (Hottenrott/ Urban2004, S.379)
Periode
Monat
Kalenderwoche
Dauer
Vorbereitungsperiode 1
Mai- Juni
18- 27
10 Wo.
Vorbereitungsperiode 2
Juli- Sep.
28- 37
10 Wo.
Vorbereitungsperiode 3
Okt.- Nov.
38- 45
8 Wo.
Wettkampfperiode
Dez.- März
46- 13
20 Wo.
Übergangsperiode
April
14- 17
4 Wo.

Nun soll ein kleiner Einblick in die verschiedenen Arten der Trainingsmittel erfolgen. Die Trainingsmittel werden in allgemeine Trainingsmittel, semispezifische Trainingsmittel und spezifische Trainingsmittel unterschieden. Unter allgemeinen Trainingsmitteln werden Übungen verstanden wie Beispielsweise Mountainbike, Straßenrad, Cross- Lauf, Paddeln. Semispezifische Trainingsmittel kommen von ihrer Bewegungsstrukturen dem eigentlichen Bewegungsstrukturen des Skilanglaufs sehr nahe. Dies kann in Teilbewegungen geschehen, wie beispielsweise beim Zugseil und Rollbrett oder in der Gesamtbewegung, wie beispielsweise bei Skiroller und Inlineskates.

Übungen die mit der Bewegungs- und Belastungsstruktur weitestgehend bis vollständig übereinstimmen, wie im Wettkampf gefordert, werden als spezifische Trainingsmittel bezeichnet. Diese wären sämtliche Übungen mit Langlaufski auf Schnee (z.B. Doppelstockschieben, fahren in der Klassischen Technik und in der Skating-Technik). Die prozentuale Verteilung der Trainingsmittel (allgemeine, semispezifische und spezifische) verändert sich in den einzelnen Perioden im Jahresverlauf. Semispezifische Trainingsmittel, zu denen auch der Skiroller gehört, werden hauptsächlich in den Vorbereitungsperioden benutzt. Diesbezüglich wird in den weiteren Ausführungen nur auf die Vorbereitungsperioden eingegangen.

In der Vorbereitungsperiode 1  trainiert der Sportler in etwa  80% des Gesamttrainingsumfanges mit allgemeinen Trainingsmittelnund 20% mit semispezifischen Trainingsmitteln (vgl. Hottenrott & Urban, 2004). Der Anteil von allgemeinen Trainingsmitteln und semispezifischen Trainingsmitteln ist in der Vorbereitungsperiode 2 in etwa ausgeglichen. (vgl. Hottenrott & Urban, 2004). In der Vorbereitungsperiode 3 wird der Schwerpunkt mit 65% auf die semispezifischen Trainingsmittel gelegt. Der Anteil an semispezifischen Trainingsmitteln kann sich reduzieren, sofern ein Training auf Schnee mit spezifischen Trainingsmitteln durchführbar ist (Gletschertraining, Skitunnel). Die allgemeinen Trainingsmittel weisen einen Anteil von 35% im Mittel auf (vgl. Hottenrott & Urban, 2004).

Wie in den oberen Erklärungen festzustellen ist, steigt der Anteil der semispezifischen Trainingsmittel in Hinblick auf die Wettkampfperiode in den einzelnen Vorbereitungsperioden sukzessive an. Im Laufe der Vorbereitungsperioden steigt sozusagen die Bedeutung des Skirollers als Trainingsmittel. Aufgrund der ähnlichen Bewegungsstruktur kann in der Vorbereitung auf die Wettkampfsaison, der Sportler auf das Training mit Skiroller nicht verzichten. In den Vorbereitungsperioden 2 und 3 kommt den Skiroller die größte Bedeutung zu, da hier spezielle Leistungsgrundlagen für den Winter geschaffen werden sollen. Der Skiroller ist das semispezifische Trainingsmittel der Skilangläufer schlecht hin.

Literatur:

Hottenrott, K. & Urban, V. (2004). Das große Buch vom Skilanglauf. Aachen: Meyer & Meyer Verlag.

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