Internationaler Kammlauf

In diesem Artikel möchten wir einen der bekanntesten und traditionsreichsten Skilanglauf-Marathonläufe in Mitteldeutschlads präsentieren – den internationalen Kammlauf in Klingenthal.

Kammlauf_Start

Start zum Kammlauf über 50km (Bild: VSC Klingenthal)

Nach Jahren guter Arbeit haben es die Veranstalter endlich geschafft, der Kammlauf wird erstmals in seiner langen Geschichte als Euroloppet ausgetragen. Somit reiht sich der Internationale Kammlauf unter den großen Namen europäischer Marathonveranstaltungen ein. Der Kammlauf ist in Ostdeutschland der größte Volkslauf seiner Art und weist jedes Jahr aufs Neue ein sehr großes internationales Starterfeld auf. Dabei mischen sich große Namen des Ski- und Biathlonsports unter, z.B. nahmen Marlies Rostock, Michael Rösch und Christoph Stephan teil. Alle sind Medaillengewinner bei Weltmeisterschaften bzw. bei Olympischen Spielen gewesen.

Im Jahre 1973 wurde der Internationale Kammlauf zum ersten Mal ausgetragen. Der erste Gewinner war damals die deutsche Skilanglauflegende Gert-Dietmar Klause, der erste und einzige Deutsche der den Wasalauf in Schweden im Jahre 1975 gewinnen konnte. Der Kammlauf ist zudem der einzige Volkslauf im Erzgebirge der konstant über Jahre hinweg ein Starterfeld von weit über 1000 Teilnehmern aufweisen kann. Dieses Jahr wird wohl ein ganz besonderes Jahr für den Kammlauf. Man kann davon ausgehen das ein neuer Teilnehmerrekord aufgestellt wird aufgrund der Aufwertung zum Euroloppet. Kurz: Die Teilnahme ist auf jedem Fall lohnenswert!

Der Kammlauf wird unterteilt in den „Kleinen Kammlauf“ und den „Internationalen Kammlauf. Der Kleine Kammlauf stellt hierbei ein Rahmenrennen zum eigentlichen Kammlauf dar. Hierbei können sich die etwas jüngeren Starter auf den Strecken 5km und 10km unter Beweis stellen. Ausgetragen wird dieser am Samstag in der klassischen Technik.

Kammlauf_klassik

Das Feld auf der Strecke (Bild: VSC Klingenthal)

Der Internationale Kammlauf wird am Samstag in der freien Technik ausgetragen und führt von Mühleithen entlang der deutsch-tschechischen Grenze bis nach Carlsfeld und wieder zurück. Am Sonntag folgt dann der Klassiker über 25km und 50km. Die 25km Strecke ist hierbei die gleiche wie im Skatingrennen tags zuvor. Die lange Strecke über 50km verläuft von Mühleithen über Carlsfeld bis nach Johanngeorgenstadt und wieder zurück.

Am Anfang erweist sich die Strecke als sehr anspruchsvoll, doch nach passieren des berühmten Rammelsberg bei Kilometer 5 erreicht man die Kammhöhen und kann den Ski gut laufen lassen. Zudem stehen am Rammelsberg jedes Jahr eine Vielzahl an Zuschauern und helfen bei der Bewältigung des Berges. Das gute was jeder Sportler nach den ersten 5km im Hinterkopf haben darf, ist: Der Rückweg wird viel leichter! Auf jeden Fall entschädigen die schönen erzgebirgischen Wälder für die ersten Strapazen.  Ein absoluter Pluspunkt für den Kammlauf sind in guten Abständen liegend, seine Verpflegungspunkte, sodass auch Freizeitsportler den Kammlauf sehr gut bewältigen können. Auch die Verpflegung nach dem Lauf ist für jeden Sportler sehr gut.

Für Freizeitsportler die selbst ihren Ski wachen müssen steht ein Waxservice im Startbereich zur Verfügung. Somit steht vom Material aus gesehen dem Kammlauf nichts entgegen. Die Reise in das Vogtland lohnt sich dieses Jahr ganz besonders! Unter Kammlauf können sie sich noch bis zum 09.02. anmelden. Natürlich gibt es am Wettkampftag noch die Chance zur Nachmeldung.

Bilderrechte: VSC Klingenthal

Skiroller- und Rollski-Wettkämpfe

Rollskiwettkämpfe etablierten sich schon vor einigen Jahrzehnten in den 1970er Jahren. Ursprünglich dienten sie als Vorbereitungswettkämpfe für Skilangläufer auf die bevorstehende Wintersaison zu Herausbildung der sportlichen Form. Von den 80er Jahren an bis in die heutige Zeit entwickelte sich die Sportart Rollski zu einer eigenständigen und seit den 90er Jahren unter dem Dach der FIS organisierten Sportart.

Grundsätzlich können die Wettkämpfe in regionale, landesweite, nationale und internationale Wettkämpfe gegliedert werden. Die folgende Tabelle listet beispielhaft einige Wettkämpfe und Wettkampfserien auf:

Regionale & landesweite Wettkämpfe & Wettkampfserien (Beispiele aus Sachsen & Thüringen):

  • Rollski Bergläufe Seiffen
  • SRB-Ruppertus-Skirollerlauf für Teams
  • Schkeuditzer Rollskilauf
  • Rollski-Sachsen-Cup
  • Sachsenmeisterschaften

Nationale Wettkämpfe & Wettkampfserien: Deutsche Meisterschaft Flachstrecke

  • Deutsche Meisterschaft Berglauf
  • DSV-Tour

Internationale Wettkämpfe & Wettkampfserien:

  • Skate the Ring Plainfeld
  • FIS Rollski Weltcup
  • FIS Rollski Weltmeisterschaften

Wie aus der Tabelle ersichtlich wird, existiert eine große Bandbreite an Wettkämpfen im Rollskisport. Diese Wettkämpfe werden natürlich in den beiden Laufstilen Klassik und Skating (Freistil) angeboten. Jene Wettkämpfe werden aufgegliedert in Sprint-, Flach-, Marathon- und Bergstrecken. Wie in der Sportart Skilanglauf werden die Wettbewerbe sehr vielfältig ausgetragen, beispielsweise im Einzelstart, Massenstart, Doppelverfolgung, Teamsprint und Staffeln.

Der Wettkampfsport in Deutschland wird vom Deutschen Skiverband und deren Landesskiverbände organisiert und ist dort im Bereich Breitensport eingegliedert. Hier wird von der Deutschen Wettkampfordnung (DWO) das Reglement bestimmt. In der DWO wird festgeschrieben, dass Reglement für das Wettkampfsportgerät Rollski, Helm- und Brillenpflicht, Empfehlungen für die einzelnen Strecken in Bezug auf Altersklasse und Streckenlänge, Veranstaltung, Ausschreibung usw.

Rollski-Wettkämpfe werden nach der DWO als Wettkämpfe definiert, die auf Asphalt oder ähnlichen Unterlagen ausgetragen werden. In Bezug auf das Sportgerät Rollski wird beispielsweise festgeschrieben der maximale Raddurchmesser von 100mm, der minimale Achsabstand von Vorder- zur Hinterachse von 530mm, usw. Weitere Informationen zur DWO finden sie unter:

https://www.deutscherskiverband.de/breitensport_rollski-nordisch_regelwerk_de,2381.html

Betrachtet man die Fülle an Wettkämpfen in Deutschland, so wird schnell ersichtlich, dass in Sachsen und Thüringen die Rollskiszene am stärksten vertreten ist. Dies äußert sich durch die in deutschlandweiten Vergleich hohen Starterfelder und die daraus folgende Fülle an Wettkämpfen. Die starke Rollski-Szene in Sachsen veranlasste zudem den Landesskiverband Sachsen zur Einführung einer neuen Wettkampfserie, den Rollski-Sachsen-Cup indem voraussichtlich 8 Einzelrennen eingebunden werden. Start dieser Serie wird nächstes Jahr 2013 sein.

Zu dem wohl am bedeutendsten Wettkämpfen auf nationaler Ebene zählen die Deutschen Meisterschaften. In der DWO wird festgelegt, dass maximal 3 Meisterschaften ausgetragen und diese auf zwei Wochenenden verteilt werden. Zu meist erfolgt die Ermittlung der deutschen Schüler-, Jugend-, Junioren und Damen- bzw. Herrenmeister auf den Sprint-, Flach- und Bergstrecke.

Auf internationaler Ebene hat sich seit einigen Jahren der FIS-Weltcup sehr gut etabliert. 2012 wurden zwei Weltcups in Deutschland ausgetragen, in Markkleeberg (bei Leipzig) und Bad Peterstal. Zudem wird 2013 die FIS Rollski Weltmeisterschaft in Bad Peterstal ausgetragen. Weltmeisterschaften finden seit 2000 in Zweijahresrhythmus statt und bekommen von Mal zu Mal größeres mediales Interesse.