Der folgende Artikel gibt einen Einblick über die verschiedenen Stöcke, die zum Skirollern und Skilanglauf verwendet werden können. Zudem gehen wir auf das Material Carbon (wir verwenden die geläufige englische Schreibweise) etwas näher ein und möchten zeigen, was die Vorteile von Stöcken mit hohem Carbonanteil sind.
Skilanglauf- und Skirollerstöcke sind wichtig für die Geschwindigkeit in beiden Sportarten. Die Stöcke transportieren die Armkraft auf die Loipe oder den Asphalt und sorgen somit für hohere Endgeschwindigkeiten und leichteres Skirollern und Langlaufen. Wer die Stöcke einmal weg lässt, der wird schnell die unterstützende Wirkung bemerken. Die Welt der Skilanglauf- und Skirollerstöcke hat sich in den letzten Jahren stetig erweitert. Früher nutzte man Holz als Material, dann Bambus und später Aluminium. Mittlerweile wird Aluminium mehr und mehr durch Carbon ersetzt. So ist auch das Gewicht der Stöcke im Laufe der Zeit geschrumpft. Oft stellt man aber fest, dass Sportler, die sich neues Material zum Skirollern und Skilanglaufen zulegen, am falschen Ende sparen. viel Geld wird in die Ski/Skiroller investiert, Schuhe werden sich gekauft, doch bei den Stöcken wird gespart. Die Arme bringen bspw. beim Skaten 50% Vortrieb. Am Berg meist noch etwas mehr. Daher ist es auch hier wichtig, hochwertige Stöcke zu verwenden.
Sportler, die das erste Mal einen leichten Carbonstock zum Skirollern und Skilanglauf in der Hand halten, heben diesen an und staunen nicht schlecht. Danach wird er wieder ins Regal gestellt. Hier erkennt man den Einsteiger. Professionelle Sportler wissen, dass besonders das Pendelverhalten der Skilanglauf- und Skirollerstöcke sowie die Steifigkeit wichtig sind.
Das Pendelverhalten zeigt, wie leicht sich ein Stock nach dem erfolgten Abdruck nach vorn
pendeln/schwingen lässt. Benötigt man viel Kraft, um den Stock zu pendeln bzw. abzubremsen, so kostet das auch viel Kraft auf der Strecke. Gut Skilanglauf- und Skirollerstöcke zeichnen sich dadurch aus, dass man diese mit wenig Kraft vorführen kann und vor dem Stockeinstich mit wenig Kraftaufwand abbremsen kann. Beachtet man die Konstruktion der hochwertigen Skilanglauf- und Skirollerstöcke, so versucht man das Gewicht mehr in Richtung Drehpunkt der Stöcke (also in Richtung Stockgriff) zu bekommen. Profis spüren schon minimale Unterschiede am Gewicht der Stockteller – besonders große Athleten mit langen Stöcken bemerken ein Mehrgewicht durch andere Stockteller sowie Schnee oder Dreck am Teller besonders stark.
Neben dem geringen Gewicht müssen Skilanglauf- und Skirollerstöcke zudem sehr steif sein. Steif bedeutet, dass sich die Stöcke während der Belastung nicht (oder nur sehr wenig) biegen. Bleibt ein Stock nahezu steif – in der Realität biegt sich aber jeder Stock leicht durch – so wird auch ein Maximum der Armkraft in Vortrieb umgewandelt. Für Freizeitsportler heißt das, dass man mit weniger Kraftaufwand laufen kann. Besonders bei Wettkämpfen und auf hartem Asphalt sind Stöcke mit einem hohen Carbonanteil empfehlenswert.
Jedoch haben Skilanglauf- und Skirollerstöcke mit viel Carbonanteil ein Problem: Wird der Stock mit Kräften entgegen seiner Konstruktionsrichtung belastet (d. h. bspw. bei einem Sturz von der Seite), so sind diese Stöcke sehr bruchanfällig. Wichtig ist außerdem, dass man die richtigen Spitzen verwendet. Im Winter beim Skilanglauf sind Schneeteller ein muss, die das Einsinken der Stöcke in den Schnee verhindern. Im Sommer benötigt man spezielle Skirollerstockspitzen, die aus einem härteren Metall bestehen und dem harten Asphalt in punkto Verschleiß entgegen wirken. Die Stockspitzen lassen sich wechseln – wichtig ist aber der Durchmesser der Stöcke, um den passenden Teller / die passende Spitze zu finden.
Welcher Stock ist nun der Passende?
Wichtig ist zuerst ein hochwertiges Schlaufensystem. Es gibt das von bspw. KV+ verwendete Clip-System, in dem die Hand am Stock mit einer Schlaufe verbunden ist, die sich mit einem Klick vom Griff lösen lässt. Der Vorteil liegt im schnellen Ein- und Ausstieg. Nachteilig ist aber (besonders für fortgeschrittene Läufer), dass sich die Schlaufe nicht so gut auf die Handgröße einstellen lässt und häufig die Stöcke beim Ausschwingen während des laufens festgehalten werden müssen. Besser sind die 2-Punktschlaufensyteme von bspw. Rex. Hier kann man die Schlaufe optimal auf die Hand anpassen. Zudem rutscht man nicht heraus und die Kraft kann besser übertragen werden.
Neben dem Schlaufensystem ist natürlich der Einsatzbereich wichtig. Benötigt man ein Paar Stöcke zum Skirollern, so sollte man Stöcke mit mindestens 80% Carbonanteil wählen. Diese gibt es bereits für 90€ (bspw. der SkiGo Roller80). Wer einen guten Stock zum Skilanglauf sucht, dem empfehlen wir mindestens 50% Carbonanteil wie bspw. beim SkiGo Vasa.
Preislich sind nach oben keine Grenzen gesetzt jedoch bekommt man bspw. für 170€ mit dem Rex Cosmic R2 bereits einen der leichtesten Stöcke am Markt, der aus dem besonders leichten und steifen HM (high modular) Carbon gefertigt ist. Noch leichtere Stöcke, wie sie bspw. im Weltcup gelaufen werden, sind aus dem XT60 Carbon gefertigt. Diese sind aber preislich doppelt so teuer (um die 300€) und gewichtstechnisch unwesentlich leichter als ein HM-Carbonstock.
Fazit: Letztendlich bestimmt das Budget die Wahl der Skilanglauf- und Skirollerstöcke. Doch wer genau aufpasst, der kann auch hier Schnäppchen machen. Nicht immer müssen es Marken wie bspw. SWIX oder Exel sein. Diese Firmen haben ein großes Marketingbudget und müssen dieses Geld auch irgendwo wieder rein bekommen. Folglich sind die Stöcke auch teurer und unbekanntere Marken bieten häufig mehr Stock fürs gleiche Geld. Wichtig sind ein hoher Carbonanteil und ein ordentliches Schlaufensystem. Carbonstöcke sind zwar etwas bruchanfälliger aber wesentlich leichter und steifer. Man spart Kraft und ist letztendlich schneller unterwegs.