Rollski – Allgemeines Trainingsmittel mit hohem Wirkungsspektrum

Der Rollski als allgemeines Trainingsmittel in der Übergangsperiode für die Sportarten Thriathlon, Schwimmen, Lauf, Rennrad, Mountainbike, Rudern, Paddeln usw.

Die Saison ist vorbei, der Akku ist leer und es folgt die sogenannte Übergangsperiode als aktive Erholung für Körper und Geist von den vergangenen Wettkampfstrapazen. Sie dient nicht nur der aktiven Erholung, sondern auch der Analyse der vergangenen Saison. Natürlich findet in jener Phase nach der Analyse auch die Planung für die kommende Saison statt. Fehler in der Trainingsplanung sollen beseitigt werden und im Leistungs- sowie Breitensport taucht immer wieder die Frage nach neuen Trainingsreizen auf.

DSC08690_1Im Anschluss an die Übergangsperiode folgt die Vorbereitungsperiode 1. Sie dient der Grundsteinlegung für die später in der Wettkampfperiode erwünschte Zielstellung: das Erreichen der persönlichen Höchstform. Jener einleitender Mesozyklus dient der „Wiederherstellung und der Steigerung der Belastbarkeit“ (Schnabel, 2004, S.386) und wird  umgangssprachlich auch als Fundament bezeichnet, auf dem die sportliche Form aufgebaut bzw. herausgebildet werden soll. Trainingsinhaltlich besteht die Vorbereitungsperiode 1 überwiegend aus allgemeinen Trainingsmitteln und anteilig semispezifischen Trainingsmitteln mit relativ niedriger Intensität und zunehmendem Belastungsumfang. Die Länge der Vorbereitungsperiode 1 ist abhängig von der Periodisierungsart, d.h. ob eine Einfachperiodisierung oder Mehrfachperiodisierung vorliegt. In Tabelle 1. wird noch einmal kurz ein Überblick über die Ziele und Ausbildungsschwerpunkte gegeben, bevor näher auf die Trainingsmittel der Vorbereitungsperiode 1 eingegangen wird.

Tabelle 1       Modell des Aufbaus der Vorbereitungsperiode 1 (Schnabel, 2004, S.389)

  Dauer Ziele Ausbildungs-schwerpunkte
Vorbereitungs-periode 1 ca. 1/3 der gesamten Vorbereitungsperiode –    Erreichen einer Leistung die im Bereich der Höchstleistung des vergangenen Periodenzyklus liegt

–    Schaffen besserer Voraussetzungen (Grundlagen) für den weiteren Aufbau der spezifischen Wettkampfleistung im Triathlon

–  Steigerung der Belastbarkeit

–  Erhöhung des Niveaus der allgemeinen körperlichen, sporttechnischen, sporttaktischen, strategisch-taktischen, intellektuellen und psychischen Leistungsvoraussetzungen

–  Schwerpunktmäßige Entwicklung einzelner Faktoren, die im Rahmen der Leistungsstruktur Grundlagencharakter tragen

In der Vorbereitungsperiode 1, die geprägt ist von allgemeinen Trainingsmitteln, besitzt die nordische Sportart Skilanglauf einen festen Platz als Trainingsmittel. Jedoch ist der Triathlet, Schwimmer, Läufer, Rennradfahrer, Mountainbiker, Ruderer und Kanute im Winter auf Schnee angewiesen. Bekanntermaßen werden die Winter immer kürzer und selbst in den mittleren Gebirgen ist nicht immer die Schneesicherheit gegeben. Dies stellt den Sportler vor neuen Herausforderungen in seiner Trainingsplanung. Der Ausfall von effektiven Skilanglaufeinheiten mit seinen allbekannten Vorzügen muss kompensiert werden. Dies möchte der Sportler natürlich nicht mit nur langweiligen, ergänzenden Sportarten wie beispielsweise Aquajogging. Abhilfe verschafft hier die Sportart Rollski.

Klassik_SKirollernRollski, eigens als semispezifisches Sommertrainingsmittel für Skilangläufer entwickelt, erlebt derzeit eine Art Renaissance auf breiterer Ebene.  Nicht nur leistungssportorientierte Skilangläufer, sondern auch Leistungs- und Breitensportler anderer Sportarten entdecken die Vorzüge des Skirollers als allgemeines Trainingsmittel für sich. So auch Sommersportler, die jene Vorzüge des Skirollerns als hervorragend effektives Ganzkörpertraining sehr schätzen. Ähnlich wie beim Skilanglauf kann Rollski in der klassischen Technik sowie auch in der Skating-Technik gefahren werden. Natürlich existieren für die einzelnen Laufstile auch spezifische Klassik- bzw. Skating-Skiroller. Für beste Beratung sorgen hierfür beispielsweise nordicx.com, als spezialisierter Skiroller Onlineshop.

Für den Sommersportler ergeben sich bei jeder einzelner Technik spezielle Vorzüge. Beispielsweise kommt der klassische Laufstil der Triathlon-Teildisziplin „Lauf“ entgegen. Die Skatingtechnik stellt im Gegenzug ein semispezifisches Trainingsmittel für das Rad dar. Des Weiteren ist der Rollskisport eine weiche Sportart, sodass die in der Vorbereitungsperiode 1 erwünschten langen Grundlagenausdauer-Einheiten ohne Probleme umsetzbar sind.

Voraussetzung für die Umsetzung solcher Trainingseinheiten ist natürlich ein Grundmaß an Technik. Mit einem Einführungskurs in die Sportart mit professioneller Betreuung ist der Sommersportler gut beraten. Natürlich können auch z. B. Schwimmer, die gerne Skilanglauf betreiben, den positiven Transfer für sich nutzen und getreu dem Motto „Learning by Doing“ verfahren. Im Skiroller Magazin finden sich detaillierte Technikbeschreibungen sowie Videos zu den einzelnen Klassik- und Skatingtechniken wider.

Fazit: Der Rollski ist für alle Sommersportler eines der besten allgemeinen Trainingsmittel für die Vorbereitungsperiode und besitzt durch den aktiven Einbezug aller Muskelgruppen eine sehr hohe Effektivität.

Literatur:

Schnabel, G., Harre, D., Krug, J., Borde, A. (2005). Trainingswissenschaft. Leistung, Training, Wettkampf. Berlin: Sportverlag.

Der Skiroller als semispezifisches Trainingsmittel in der Jahresplanung der Sportart Skilanglauf

Um die Eingliederung des semispezifischen Trainingsmittels Skiroller in die Jahresplanung der Sportart Skilanglauf näher zu beschreiben, muss zunächst näher auf den Begriff der Periodisierung eingegangen werden. Unter Periodisierung ist die Einteilung des Trainingsjahres in Perioden zu verstehen.Diese zielt auf die Herausbildung der sportlichen Leistung ab. Im Skilanglauf wird in der Regel eine Einfachperiodisierung gewählt, in der die sportliche Leistung ihr Maximum zu einem gegebenen Jahreshöhepunkt (z.B. Olympische Spiele, Nordische Skiweltmeisterschaft, Tour de Ski) des jeweiligen Trainings- und Wettkampfjahr erreichen soll. Das Trainingsjahr wird gegliedert in drei Vorbereitungsperioden, eine Wettkampfperiode und eine Übergangsperiode (Tabelle 1).
Tabelle  1 Periodisierung im Skilanglauf (Hottenrott/ Urban2004, S.379)
Periode
Monat
Kalenderwoche
Dauer
Vorbereitungsperiode 1
Mai- Juni
18- 27
10 Wo.
Vorbereitungsperiode 2
Juli- Sep.
28- 37
10 Wo.
Vorbereitungsperiode 3
Okt.- Nov.
38- 45
8 Wo.
Wettkampfperiode
Dez.- März
46- 13
20 Wo.
Übergangsperiode
April
14- 17
4 Wo.

Nun soll ein kleiner Einblick in die verschiedenen Arten der Trainingsmittel erfolgen. Die Trainingsmittel werden in allgemeine Trainingsmittel, semispezifische Trainingsmittel und spezifische Trainingsmittel unterschieden. Unter allgemeinen Trainingsmitteln werden Übungen verstanden wie Beispielsweise Mountainbike, Straßenrad, Cross- Lauf, Paddeln. Semispezifische Trainingsmittel kommen von ihrer Bewegungsstrukturen dem eigentlichen Bewegungsstrukturen des Skilanglaufs sehr nahe. Dies kann in Teilbewegungen geschehen, wie beispielsweise beim Zugseil und Rollbrett oder in der Gesamtbewegung, wie beispielsweise bei Skiroller und Inlineskates.

Übungen die mit der Bewegungs- und Belastungsstruktur weitestgehend bis vollständig übereinstimmen, wie im Wettkampf gefordert, werden als spezifische Trainingsmittel bezeichnet. Diese wären sämtliche Übungen mit Langlaufski auf Schnee (z.B. Doppelstockschieben, fahren in der Klassischen Technik und in der Skating-Technik). Die prozentuale Verteilung der Trainingsmittel (allgemeine, semispezifische und spezifische) verändert sich in den einzelnen Perioden im Jahresverlauf. Semispezifische Trainingsmittel, zu denen auch der Skiroller gehört, werden hauptsächlich in den Vorbereitungsperioden benutzt. Diesbezüglich wird in den weiteren Ausführungen nur auf die Vorbereitungsperioden eingegangen.

In der Vorbereitungsperiode 1  trainiert der Sportler in etwa  80% des Gesamttrainingsumfanges mit allgemeinen Trainingsmittelnund 20% mit semispezifischen Trainingsmitteln (vgl. Hottenrott & Urban, 2004). Der Anteil von allgemeinen Trainingsmitteln und semispezifischen Trainingsmitteln ist in der Vorbereitungsperiode 2 in etwa ausgeglichen. (vgl. Hottenrott & Urban, 2004). In der Vorbereitungsperiode 3 wird der Schwerpunkt mit 65% auf die semispezifischen Trainingsmittel gelegt. Der Anteil an semispezifischen Trainingsmitteln kann sich reduzieren, sofern ein Training auf Schnee mit spezifischen Trainingsmitteln durchführbar ist (Gletschertraining, Skitunnel). Die allgemeinen Trainingsmittel weisen einen Anteil von 35% im Mittel auf (vgl. Hottenrott & Urban, 2004).

Wie in den oberen Erklärungen festzustellen ist, steigt der Anteil der semispezifischen Trainingsmittel in Hinblick auf die Wettkampfperiode in den einzelnen Vorbereitungsperioden sukzessive an. Im Laufe der Vorbereitungsperioden steigt sozusagen die Bedeutung des Skirollers als Trainingsmittel. Aufgrund der ähnlichen Bewegungsstruktur kann in der Vorbereitung auf die Wettkampfsaison, der Sportler auf das Training mit Skiroller nicht verzichten. In den Vorbereitungsperioden 2 und 3 kommt den Skiroller die größte Bedeutung zu, da hier spezielle Leistungsgrundlagen für den Winter geschaffen werden sollen. Der Skiroller ist das semispezifische Trainingsmittel der Skilangläufer schlecht hin.

Literatur:

Hottenrott, K. & Urban, V. (2004). Das große Buch vom Skilanglauf. Aachen: Meyer & Meyer Verlag.