Über M.A. Dipl.-Sportwiss. Bob Noritsch

Sep. 2010 Abschluss Diplom Sportwissenschaft "Bewegung und Leistung" April.2013 Abschluss Master of Arts "Sportwissenschaft"

Langfristiger Leistungsaufbau im Skilanglauf und Rollskisport (Teil 2)

In unserem ersten Teil „Langfristiger Leistungsaufbau im Skilanglauf und Rollskisport“ stellten wir kurz den systematischen Aufbau des Langfristigen Leistungsaufbaus dar. Hierbei beleuchteten wir die allgemeine Grundausbildung als Vorbereitungstufe für das Training im Skilanglauf und Rollskisport sowie den Beginn des Nachwuchstrainings näher. Wie schon im erstem Teil beschrieben besteht das Nachwuchstraining aus den drei Etappen Grundlagentraining, Aufbautraining und Anschlusstraining. Das Grundlagentraining endet ca. im Alter von 14 Jahren und es folgt die zweite Etappe des Nachwuchstrainings, das Aufbautraining. An dieser Stelle folgt die Fortsetzung unseres kleinen Einblickes des langfristigen Leistungsaufbaus im Skilanglauf und Rollskisport.

Aufbautraining

Skirollern auf hohem NiveauDie Länge des Aufbautrainings im Skilanglauf und Rollskisport beträgt widerum 3-4 Trainingsjahre und endet ca. im Alter von 17 Jahren. Das Aufbautraining wird weiterhin sportartspezifisch, aber dennoch vielseitig gestaltet, ähnlich wie das Grundlagentraining. Der Fokus wird im Aufbautraining auf die Ausbildung der Koordinativen Fähigkeiten und der technischen Fertigkeiten gelegt. Dies ist von großer Bedeutung da Fehler bzw. Mängel in der Technik später nur schwer wieder raus zu bekommen sind. Die Technik des Athleten muss das Niveau des technischen Leitbildes entsprechen.  Ein weiteres sehr wichtiges Ziel ist die Ausbildung einer höheren Belastungsverträglichkeit durch Erhöhung der Trainingsbelastung von Altersklasse zu Altersklasse und natürlich auch im Jahresverlauf. Neu im Aufbautraining ist ein sogenannter Jahreshöhepunkt, auf den sich die Athlethen zielgerichtet über die Periodisierung des Trainings vorbereiten. Beispiele hierfür im Skilanglauf wären die Deutsche Jugendmeisterschaft oder die Olympischen Jugendspiele (European Youth Olympic Festival). Das Aufbautraining endet ca. im Alter von 17 Jahren und geht fließend in das Anschlusstraining über.

Anschlusstraining

Das Anschlusstraining ist die letzte Etappe im Nachwuchstraining. Wie der Name es schon andeutet soll nach 2-3 Jahren der Anschluss an das Hochleistungstraining in dieser Etappe  gelingen bzw. erfolgen. Die Leistungsvoraussetzungen müssen auf ein sehr hohes Niveau gebracht werden, sodass die Leistungs- und Trainingsanforderungen des Hochleistungstrainings bewältigt werden können. Weiteres Ziel ist die zielgerichtete Vorbereitung auf wichtige internationale Wettkämpfe wie beispielsweise die Juniorenweltmeisterschaft. Hat der Athlet das Anschlusstraining erfolgreich absolviert, folgt das Hochleistungstraining.

Hochleistungstraining

Das Hochleistungstraining ist die letzte Etappe im langfristigem Leistungsaufbau mit dem Ziel absolute internationale Spitzenleistungen zu erbringen. Im Skilanglauf und Rollskisport heißt dies, dass aus Sicht der Athleten Spitzenleistungen im Weltcup und natürlich Podiumsplätze bei Weltmeisterschaften angestrebt werden müssen. Im Skilanglauf ist das höchste Ziel eines Sportlers der Gewinn einer Medaille bei Olympischen Winterspielen, die aller vier Jahre durchgeführt werden. Nächstes Jahr besteht widerum die Möglichkeit in Sotchi sich in den Geschichtsbüchern des Sports zu verewigen. Inwieweit deutsche Atleten vorne mitmischen können, gilt es abzuwarten. Wir drücken die Daumen.

SRB Skiroller – Qualität „made in Germany“

Skiroller Barthelmes, kurz SRB, ist die Skiroller Premium Marke aus Deutschland schlechthin. Der kleine Familienbetrieb im thüringischen Zella-Mehlis verarbeitet schon seit 1884 Metalle zu hochwertigen Stimmgabeln, die heute zu medizinischen Zwecken und zu Schulversuchen, z.B. im Unterrichtsfach Physik, zum Einsatz kommen. Weitere Einsatzbereiche sind die Wissenschaft und natürlich auch die Musik. Aber wie kam es dazu, dass Arno Barthelmes innerhalb weniger Jahre mit der Marke SRB zu einen der führenden Skiroller Produzenten weltweit wurde:

Durch die Nähe zu Oberhof, dem Skilanglauf-Mekka Mitteleuropas, kamen Athleten zu Arno Barthelmes in die Firma um ihre Skiroller Skiroller zu optimieren. Diese waren natürlich noch nicht ausgereifte Produkte und dementsprechend wurden die Makel in gewohnter Handwerkskunst von SRB optimiert bzw. getunt. Doch aus dieser Hilfe heraus entstand die Idee, „das können wir auch, nein,… das können wir besser“. So kam dazu das Arno Barthelmes in die Skirollerproduktion einstieg. Der Vorteil liegt eindeutig auf der Hand: Athleten, die sagen was sie brauchen und deutsche Handwerkskunst die diese Wünsche 1 zu 1 umsetzt. Dies ist eine Paarung die kein zweites Mal existiert und zu ausgereiften Spitzenprodukten – dem SRB Skiroller – führten. Doch was ist nun das besondere an SRB Skiroller? Was zeichnet diese aus?

Nimmt man die Holme der SRB Skiroller genau unter die Lupe, so stechen gleich mehrere Besonderheiten ins Auge. Dies lässt sich am besten an dem SRB Skiroller SR01 Skate-Alu 100 und SR02 Skate-Flex 100 verdeutlichen.

SR01_Skate_Alu_100

SRB SR01 Skate-Alu 100

Der SR01 Skate-Alu 100 besitzt, wie auch alle anderen Aluvarianten der SRB Skiroller, einen makellosen stabilen leichten Alurahmen mit präzise vorgebohrten Löchern für die Bindungsmontage. Dennoch sollte die Montage von Profis erfolgen, da einiges zu beachten gilt. Weiterhin enthält der SR01 Skate-Alu 100 die sogenannte SRB-Schwinge, ein eigens von SRB entwickeltes und patentiertes System. Diese 2-Schwingentechnologie zeichnet sich durch eine optimale und gleichmäßige Druckverteilung auf den ganzen Holm aus und gibt dem SRB Skiroller ein sehr skiähnliches Laufverhalten. Ein besonderes leichtes und stabiles Aluminium lässt den SRB Skiroller SR01 Skate-Alu 100 auch bei Spitzkräften besonders gut und sicher fahren. Eine weitere Besonderheit ist der abgesenkte Holm (Schwerpunkt) des SR01 Skate-Alu 100. Durch diesen niedrigen Schwerpunkt ist der SR01 Skate-Alu 100 trotz 100mm Bereifung sehr kippsicher und stabil und trägt zusätzlich zu den sehr skiähnlichen Fahrverhalten bei.

SRB-SR02-SkateFlex-100_Leihrollski

SRB SR02 Skate-Flex 100

Der SRB Skiroller SR02 Skate-Flex 100 enthält die gleiche SRB Schwinge wie der SRB Skiroller SR01 Skate-Alu 100. Sozusagen besitzt der SR02 Skate-Flex 100 die gleichen Vorteile was gleichmäßige Druckverteilung, abgesenkter Schwerpunkt etc. anbelangt. Einziger Unterschied ist der von Fischer für SRB entwickelte SRB Air Core Holm. Dies macht den SR02 Skate-Flex 100 zu einen der skiähnlichsten Skiroller am Markt. Wie der Name schon andeutet SR02 Skate „FLEX“ 100 besitzt der SRB Skiroller einen unbeschreiblich gut anfühlenden Flex – wie ein Langlauf-Ski. Weiterer Vorteil des SR02 Skate-Flex 100 ist der Verbund mit der SRB Schwinge. Die SRB Schwinge läuft links und rechts am Holm entlang und macht den Skiroller extrem Verwindungssteif. Der Holm wird dadurch fast unverwüstlich und bricht nicht. Das, was man von anderen Skirollern mit Holzholm vielleicht kennt, dass diese ab und zu bei schweren Sportlern und bei Spitzenkräften brechen, existiert bei den SR02 Skate-Flex 100 nicht.

SRB_SR04_Skirollerbremse

SRB SR04 Skate-Z Alu 80 mit Skirollerbremse

SRB ist in kürzester Zeit zu einem der gefragtesten Skiroller Produzenten in Mitteleuropa geworden – durch eigenes Know How und durch Spitzenqualität „made in Germany“. Aber auch im Einsteigerbereich hat SRB wirklich Spitzenprodukte, die sich durch ihre Einfachheit und guter Verarbeitung auszeichnen. Die sogenannte Zella-Line mit beispielsweise den beiden Skirollern Skate-Z Alu 100 und Skate-Z Alu 80 kann man für Einsteiger empfehlen. Diese beiden Skiroller besitzen einen stabilen leichten Aluholm und sind von ihren Fahrverhalten und Preis-Leistungs-Verhältnisses optimal für Sportler, die in den Rollskisport einsteigen möchten. Zusätzlich gibt es für den SR04 noch eine Skirollerbremse. Somit sind Abfahrten besonders für Einsteiger sicher zu meistern.

Langfristiger Leistungsaufbau im Skilanglauf und Rollskisport (Teil 1)

Um einen Sportler zielgerichtet zu sportlichen Höchstleistungen zu bringen, bedarf es dem langfristigen Leistungsaufbau. Dieser Prozess, der Entwicklung der sportlichen Leistungsfähigkeit, erfolgt systematisch mittels aufeinander aufbauenden Etappen. Der langfristige Leistungsaufbau im Skilanglauf und im Rollskisport gliedert sich in drei Hauptetappen: die allgemeine Grundausbildung, das Nachwuchstraining und das Hochleistungstraining. Die Trainingswissenschaft orientiert sich hierbei im Skilanglauf- und Rollskisport an Sportler, die als Kind in den Sport einsteigen und bestenfalls alle Etappen bis hin zum Hochleistungssport durchlaufen.

NachwuchstrainingDie aufeinander aufbauenden Etappen sind sportartspezifisch auf dem Skilanglauf- und Rollskisport abgestimmt und werden so auch in der Praxis realisiert. Sie sind dabei auf die Altersbereiche der Sportler angepasst und orientieren sich an der physischen Entwicklung des Sportlers bzw. des Kindes/Jugendlichen. Die Berücksichtigung von altersentsprechenden Leistungen und Leistungsvoraussetzungen bestimmt das Training in Bezug auf Aufgaben, Inhalt, Methoden und Belastungsanforderungen. Der Einstieg in das Training und somit der Beginn des langfristigen Leistungsaufbaus im Skilanglauf und im Rollskisport erfolgt im Alter von 8-10 Jahren. Dies ist relativ früh und kann damit begründet werden, dass ein Sportler bis er in die Weltspitze vor stößt ca. 10-12 Trainingsjahre benötigt. Seine individuelle höchste sportliche Leistungsfähigkeit erreicht ein Sportler im Skilanglauf- bzw. Rollskisport nach ca. 15 Trainingsjahren. Folgend werden alle einzelnen Etappen aufgelistet und kurz umschrieben:

Allgemeine Grundausbildung

Die allgemeine Grundausbildung orientiert sich noch nicht an eine bestimmte Sportart. Sie ist sozusagen eine Art Vorbereitung für das zukünftige Training in einer bestimmten Sportart (z.B. Skilanglauf oder Rollski). In erster Linie soll hier spielerisch das Interesse an Sport geweckt werden, bevor sich für eine bestimmte Sportart entschieden wird. Das Training gestaltet sich allgemein und vielseitig und dient der Bewegungsschulung. Ziel ist es aus der Fülle an Sportangeboten das Talent jedes Kindes zu entdecken und dann zu fördern. Im unserem Fall wäre es die Entdeckung eines Skilanglauf bzw. Rollski Talentes.

Nachwuchstraining

Hat sich ein Kind nach 1-2 Jahre allgemeine Grundausbildung für die Sportart Skilanglauf oder Rollski entschieden steigt es direkt in das Nachwuchstraining ein, dass von Beginn an leistungs- und spitzensportorientiert ist. Dies heißt aber dennoch, dass das Training weiterhin kindgerecht gestaltet ist und sich am Alter des Kindes orientiert. Das Nachwuchstraining wird weiterhin in drei Etappen unterteilt, in Grundlagen-, Aufbau- und Anschlusstraining.

Grundlagentraining

Erlernung Diagonalschritt

Die erste Etappe im Nachwuchstraining ist für jeden Nachwuchssportler das Grundlagentraining. Im Skilanglauf und im Rollskisport erfolgt der Einstieg in der Regel im Alter von 11 bzw. 12 Jahren. Diese Etappe im Nachwuchstraining dauert ca. 3 Jahre. Sie zeichnet sich durch ein sportartorientiertes, aber dennoch vielseitiges Training, aus. Das Training ist geprägt im Grundlagentraining durch ein reines Bewegungslernen. Im Skilanglauf- bzw. Rollskisport steht auch hier weiterhin die Entdeckung von Talenten  im Vordergrund. Es werden Skilanglauf- und Rollskisportspezifische Leistungsvoraussetzungen geschaffen auf denen spätere Etappen im langfristigen Leistungsaufbau anknüpfen können. In Orientierung an die Entwicklung eines jungen Menschens lassen sich im Grundlagentraining besonders gut Schnelligkeits- und Schnellkraftleistungen entwickeln. Des Weiteren lernt ein Kind sehr schnell Bewegungen und Techniken, sodass der Fokus besonders auf die Entwicklung der Koordinativen Fähigkeiten und auf die für den Skilanglauf und Rollskisport wichtigen Techniken gelegt werden muss.

Neigt sich das Grundlagentraining im Alter von 14 Jahren langsam dem Ende entgegen, so folgt das sogenannte Aufbautraining im Skilanglauf- und Rollskisport als nächste Etappe im Nuchwuchstraining. Demnächst setzen wir an diesem Punkt an und stellen die weiteren Etappen im Langfristigen Leistungsaufbau im Skilanglauf- und Rollskisport vor.